In meinen vielen Gesprächen mit hochdekorierten Fach- und Führungskräften erlebe ich es immer wieder: Ältere Bewerberinnen und Bewerber bringen nicht nur Erfahrung mit – sie bringen Reife, Urteilsfähigkeit, emotionale Stabilität, langfristiges Denken und vor allem Ruhe in volatilen Zeiten mit.
Eine aktuelle Studie zeigt zudem: Fähigkeiten wie Wortschatz, emotionale Intelligenz oder Finanzkompetenz erreichen ihren Höhepunkt häufig zwischen 55 und 60 Jahren. Personalverantwortliche sollten das erkennen: Wer „auf das Alter schaut“, läuft Gefahr, wahre Leistungsträger zu übersehen – Menschen, die in Führungspositionen gerade deshalb zur Höchstform auflaufen, weil sie Wissen, Gelassenheit und Führungskompetenz in sich vereinen. Meine Erfahrung zeigt: Viele ltere Bewerberinnen und Bewerber sind nicht nur mit „gutem Willen“ dabei, sondern performen auf einem Niveau, das viel zu oft unterschätzt wird. Deshalb mein Appell an Unternehmerinnen und Unternehmer, Personalverantwortliche und Headhunter: Bei der Auswahl von Führungskräften lohnt es sich, Altersgrenzen zu hinterfragen – und stattdessen Potenzial, Erfahrung und strategische Stärke in den Mittelpunkt zu stellen. Und das nicht nur mit Blick auf die demografische Entwicklung in Deutschland. Ich danke Lynn Pinders jedenfalls für ihren Artikel in der Welt, der hoffentlich mit vielen Vorurteilen aufräumt.